
Hier, umgeben von immergrünen Bergnebelwäldern und in beeindruckender Artenvielfalt, wächst unser Herkunftskaffee Äthiopien. Mit großer Hingabe wird er von Kleinbäuer:innen angebaut, die unsere Vorstellungen von Qualität teilen und mit denen wir partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Was den Bio-Kaffee so besonders macht? Er wächst in naturnahen Gärten, geschützt von Schattenbäumen, in denen sich seine Aromenvielfalt langsam entfalten kann. Ringsum hängen Luftkartoffeln und Avocados an den Bäumen, wachsen Kardamom, Bananen und die falsche Bananenstaude „Enset“. Die vielfältige Kultur im Garten fördert die Gesundheit der Kaffeepflanzen und versorgt unsere Anbaupartner:innen gleichzeitig mit Obst, Gemüse und Gewürzen.

Eine von ihnen ist Askale, Mitte 40, alleinerziehende Mutter. Dass ihre Familie Kaffee anbauen kann, sieht sie als großes Geschenk. Ihn zu pflanzen, zu pflegen und zu ernten, sei ihr Leben. „Dafür danke ich der Natur jeden Tag“, erzählt sie uns bei einem Besuch in ihrem Garten. Seit sie Teil des Coffee-novation-Projektes ist, dass wir zusammen mit dem NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) und weiteren Partnern in der Region Kafa umsetzen, sind einige Pflanzen in ihrem Garten hinzugekommen und auch ihr Einkommen hat sich erhöht. Denn: Ihr Kaffee ist nun Bio-zertifiziert.
In der Region Kafa hat Kaffee eine lange Tradition. Die Äthiopier:innen bauen ihn seit jeher mit traditionellen biologischen Anbaumethoden an, um die Biodiversität und die einzigartige Landschaft in ihrer Heimat zu schützen. Das heißt: keine Pestizide, keine chemisch-synthetischen Dünger. Dafür Natur und Schattenbäume, unter deren schützendem Blätterdach die Kaffeekirschen langsam heranreifen und ihren vollen Geschmack entwickeln können. Erst dann werden sie von den Kleinbäuer:innen von Hand geerntet, sorgsam verlesen und in der Sonne getrocknet. Alles in allem also beste ökologische Landwirtschaft. Bloß fehlte den Kleinbäuer:innen noch das Bio-Siegel auf ihrem Kaffee.

Mit unserem Coffee-novation-Projekt, das 2019 startete, haben wir sie auf dem Weg zur Bio-Zertifizierung unterstützt und motivieren sie außerdem, sich in Kooperativen zu organisieren. Über diese können die Kleinbäuer:innen ihren Gartenkaffee in größeren Mengen vermarkten und haben Zugang zu Bildung und Kaffeewissen. Bei regelmäßigen Trainings erhalten die Anbaupartner:innen Tipps dazu, wie sie die Bio-Standards langfristig erfüllen und sich weiter verbessern können: Sie nutzen nun Kompost, haben gelernt, wie sie ihn aus Pflanzenteilen, die nach der Ernte im Boden verbleiben, selbst herstellen können. Außerdem pflanzen sie nun noch mehr Schattenbäume. Diese bekommen sie – ebenso wie weitere Kaffeesetzlinge – aus einer Baumschule, die im Rahmen des Projektes aufgebaut wurde.
Von all dem profitiert auch Askale. Sie freut sich über die vielen Früchte, die ihre Arbeit trägt. Besonders stolz ist die Kaffeebäuerin auf das neue Trocknungsbett hinter ihrem Haus: Auf diesem breitet sie die Kaffeekirschen direkt nach der Ernte aus und lässt sie gleichmäßig durchtrocknen. Dafür wendet Askale die Früchte täglich, schützt sie vor Mittagshitze und Nachtfeuchte. In Summe ergibt das höchste Kaffeequalität, die dann von unseren Röstmeister:innen in Gronau vollendet wird.
